Diffusoren

Was ist ein Diffusor?

Unter einem Diffusor versteht man in der Akustik ein Bauelement, das einfallende Schallwellen zerstreuen und die unerwünschte Wirkung des ansonsten gleichförmig reflektierten Schalls vermindern soll. Durch Diffusoren werden die Schallwellen sowohl quantitativ, als auch qualitativ im Raum gleichmäßiger verteilt. Wenn die auf diese Weise mehrfach reflektierten Wellen später auf das Ohr treffen, kommen die einzelnen Frequenzen ungeordnet aus unterschiedlichen Richtungen, was die Lokalisation der ursprünglichen Schallquelle erschwert. Dadurch ändert sich der Raumeindruck.

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Und eben genau dieses wollen wir erreichen. Und zwar (klassischerweise) an der Rückwand des Regieraums.

Die Seitenwände der Regie sind jeweils um 13’5° gewinkelt, der Schall wird hier bereits „nach hinten geleitet“. Schall aus den Lautsprechern, der auf die Wände links und rechts von der Hörposition trifft, wird also im ersten Schritt nicht an die Hörposition reflektiert, sondern nach hinten umgeleitet. Dieses Prinzip findet sich an vielen Stellen, sodass an der Hörposition eine relefektionsfreie Zone entsteht. Dies stimmt jedoch nicht ganz, denn der nach hinten geleitete Schall trifft auf die Rückwand, welche wiederum (gedämpft) nach vorne reflektiert. Und zwar ziemlich gleichförmig über die ganze Wand. Die Diffusoren brechen diese Gleichförmigkeit auf und erzeugen mit ihren vielen unterschiedlichen Tiefen ein vielseitiges Abstrahlverhalten. Der Raumeindruck wird damit weniger einseitig und direkt, sondern etwas „diffuser“ – daher auch der Name.

Aufbau

Es gibt verschiedene Arten von Diffusoren. Ich werde nicht in aller Tiefe darauf eingehen, nur kurz unsere Variante erläutern.

Bei uns handelt es sich um zwei 1D-Diffusoren. 1D, weil die Diffusion auf einer Dimension stattfindet. Es gibt auch 2D-Diffusoren, welche auch in der Vertikalen wirken – ist für unsere Applikation vorerst nicht notwendig.

Als Unterart der 1D-Diffusoren haben wir einen QRD – Quadratic Residue Diffusor. Er besteht aus mehreren lamellenartigen Tiefen, welche durch Zwischenwände abgegrenzt ist. Die Anzahl, Tiefen und Breiten werden mathematisch bestimmt.

Ablauf und Materialien

Im Folgenden wieder eine Bildfolge des Bauprozesses.

Zu Beginn haben wir die äußeren Rahmen gebaut. Diese messen etwa 1300 x 1120 mm. Die Größe ist durch die Wandöffnung im Inner Leaf (Wandmodule) vorgegeben. Eine partielle Rückwand soll die Konstruktion stabilisieren.

Die einzelnen Lamellen sind bestehen aus Theaterlatten (40 x 60 mm), welche mit einem weiß beschichtetem MDF (8 mm) beklebt werden. Die Zwischenwände bestehen ebenfalls aus MDF (4 mm). Alle Teile wurden 2 mal grundiert und 2 mal anthrazit lackiert (wie die Lochplatten).

Dann habe mich Lamelle für Lamelle vorgearbeitet. Die Verklebung war eine Kombination aus Akustikkleber und Holzleim. Nach jedem Schritt wurde alles verzwungen. Am Ende habe ich rückseitig noch eine große Aussparung geschnitten, damit der Mittelbalken der Wand dort hineinpasst.

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